Die Atemstütze

Wer jetzt aufpasst, kann ein Jahr Training gewinnen!

Bei der Blastechnik des Alphornbläsers verhält es sich ähnlich wie beim Schwimmen, das A und O ist die Koordination der verschiedenen Funktionen.

Versuche einmal beim nächsten Schwimmbadbesuch nur mit den Armen zu schwimmen! - Das ist Schwerarbeit für die Arme, nur mühsam kann man sich dabei über Wasser halten, der Körper hängt steil im Wasser, an ein Gleiten ist nicht zu denken, nach drei Minuten ist man völlig erschöpft...

Ungefähr so verhält es sich,www.clockwatchessale.com wenn ein Alphornbläser die Atemstütze nicht anwendet. Der Ansatz kann noch so perfekt, das Training täglich und hart sein, immer wird es aber ein Krampf bleiben - genau wie beim Schwimmer, der seine Beine einzusetzen vergisst! Erst wenn man beim Schwimmen seine Beine zu Hilfe nimmt und die Beinarbeit genau mit den Armbewegungen koordiniert, dann, und nur dann kommt Fluss in die Sache. Schau Dir einmal den perfekten Bewegungsablauf eines guten Schwimmers an. Letztendlich liegt die Perfektion in der Koordination des Bewegungsablaufes. Das Training tut dann noch das Seine, aber nur, wenn der Bewegungsapparat stimmt.

Wie steht's nun beim Alphornbläser?

Der Kern der Sache beim Alphornblasen liegt in der Koordination des Druckluftapparates (Atmung, Zwerchfell) mit der Zungen- und Lippensteuerung.

Also, Zeit zum richtig Durchatmen!


Wir üben den schönen, hellen Ton c''. Dieser Ton hat es in sich! c'' ist der erste Ton des mittleren Registers. Ab hier ist das Blasen mit Atemstütze unumgänglich!

Wir blasen also ganz bewusst mit dem Zwerchfell, das heisst konkret: Wir denken beim Blasen an die Arbeit des Zwerchfells. Diese mentale Leistung kennt zum Beispiel auch der Dudelsackpfeifer. Er muss ständig daran denken, dass er mit seinem Arm für guten Druck im Luftsack sorgen muss.

Fehlt bei uns Alphornbläsern die Arbeit mit dem Zwerchfell, dann fehlt auch der Druck in unserem System, und unsere Musik klingt etwa so schief wie beim Dudelsackpfeifer, wenn er vergisst, den Sack unter Druck zu halten; dann nützt ihm die beste Fingerakrobatik nichts!!! Analog dazu kann beim Alphornbläser der Ansatz noch so perfekt, die Gesichtsmuskulatur noch so durchtrainiert und der Brustkasten noch so gross sein, was herauskommt, ist immer sehr kümmerlich und unbefriedigend.

Also: Wir üben deshalb mit langen c''-Tönen, denken ans Zwerchfell und lassen es die Lungen immer ganz ausblasen.


Wir blasen mit Hilfe des
Zwerchfells und seiner Muskulatur die Lungen ganz aus.

Wir üben also, den benötigten Druck aufrecht zu erhalten, bis die Lunge ganz leer ist. Die Fähigkeit, mit wenig Luft in der Lunge einen bestimmten Druck zu erhalten, wird beim Alphorn ganz speziell oft gebraucht. Es ist eine unserer Spezialitäten! Alphornmelodien haben oft lange Bögen, die zum Schluss in einem hohen Ton enden. Wenn wir unsere Atemtechnik im Griff haben, sind wir aber ohne weiteres in der Lage, diese Anforderungen zu erfüllen.

Zur Erinnerung:

- Fülle die Lungen, indem Du das Zwerchfell nach unten ziehst - Bauch geht raus.

- Baue den Druck im System auf, indem Du das Zwerchfell nach oben spannst und

so die Lunge unter Druck setzt

- Spannung in der Gürtellinie (Bauch nicht einziehen)

Merke Dir Obiges sehr gut, dann macht Dir der Einstieg in die Töne der oberen Register keine Schwierigkeiten, dann fängt der Spass am Alphornspiel erst an! Allerdings muss ich noch anmerken, dass wohl der grössere Teil aller Alphornfreaks (mich eingeschlossen) trotz dem Wissen um diese Tatsachen erst nach Jahren den Glauben an die gute Zwerchfellstütze gefunden haben. Es scheint, als ob man nicht so recht an die Existenz des nicht sichtbaren Zwerchfelles glauben möchte.


Christian Schneider CH-8308 Illnau