Die Atemtechnik

Wir wissen nun, dass bei unserem Alphorn der Tonerzeuger nicht im Instrument enthalten ist. Die Schwingungserzeugung geschieht mittels Druckluft an den Lippen des Bläsers. Die Güte des ganzen Instrumentes steigt also mit zunehmender Beherrschung der Atem- und Ansatztechnik des Bläsers! Relevant für unser Spiel ist letzten Endes die absolut kontrollierte Ausatmung. Dazu muss natürlich zuerst mal möglichst viel Atemluft zur Verfügung stehen, und das bedingt eine gute Einatmung. Wir werden sehen, dies ist so trivial nun auch wieder nicht!

Einatmung

Tiefatmung (Bauch)

Durch kräftiges Nach-unten-ziehen des Zwerchfells wird die Lunge gefüllt.

Mittelatmung

Mittels Zwischenrippenmuskulatur werden die Rippen angehoben, was auch die Lungen füllt.

Hochatmung ( Brustkasten)

Durch Anheben des Brustkastens wird im oberen Lungenbereich geatmet (Flachatmung).Rolex Replica Watches www.topswissclock.com

Die Totalatmung

Für jeden Atemzug werden alle drei Techniken nacheinander angewendet. Zuerst wird tiefgeatmet, danach folgt die Mittelatmung, der letzte Rest der Lunge wird noch mit einer Hochatmung gefüllt.

Alphornbläser verwenden die Tiefatmung. Sie ist zwar nicht komplett, erlaubt es uns aber, 95% der Lunge in kürzester Zeit zu füllen. Oder anders gesagt: für eine Totalatmung reichen die Atempausen beim Spielen nicht aus. Nicht nur aus rein optisch-ästhetischen Gründen also ist es unter Alphornbläsern verpönt, die Atmung durch Anheben der Achseln extrem sichtbar zu machen. Eine gut trainierte, kontrollierte Tiefatmung ist für unsere Zwecke tatsächlich das Optimum.

Ausatmung

Bei der normalen, unbewussten Atmung geschieht das Ausatmen nur gerade durch das Entspannen der Atemmuskulatur. Beim kontrollierten Ausatmen wird zur Steuerung des Zwerchfells eine spezielle Ausatem-Muskulatur verwendet. Diese Muskulatur rund um die Gürtellinie (auch im Rücken) wird auch beim Stuhlgang oder beim Heben von schweren Gewichten benutzt. Es gilt nun, diese Muskulatur trainieren und kontrollieren zu lernen.

Einfluss der Psyche auf die Bereitschaft zum bewussten Atmen

Blasen benötigt Kraft, besonders das Blasen von hohen Tönen. Ohne Bereitschaft zur Leistung ist ein kraftvolles, kontrolliertes Ausatmen nicht möglich. Eine gewisse Vitalität ist also nötig. Dies ist weitgehend eine Sache der Psyche. Ist diese Bereitschaft nicht vorhanden, zum Beispiel abends nach einem strengen Arbeitstag, ergibt sich oft nur noch Kümmerliches.

Ist es denn überhaupt sinnvoll, in müdem Zustand noch Alphorn zu spielen? - Jaaa !

Man muss sich nur folgendes vor Augen halten: Wenn wir am Anfang eines Trainings ein paar lange, tiefe Töne blasen, schön entspannt, dann erhöht sich durch die Tiefatmung und auch durch das kräftige, kontrollierte Ausatmen der Sauerstoffgehalt im Blut. Wir wissen doch, wie das ein Hirn beleben kann. Oft kommt die Vitalität schon nach ein paar Minuten zurück. Es ist, als ob die Müdigkeit wie weggeblasen wäre. Kein Wunder, dass man oft nach dem Alphornspiel wieder Bäume ausreissen könnte...!

Übungen (ohne Instrument)

Kontrolliertes Einatmen, Anhalten, Ausatmen beim Gehen ( 8x8x8)

Eine ganz gute Übung, die wir beim Gehen machen können (ich hoffe, Du bewegst Dich auch hin und wieder ein paar hundert Meter zu Fuss!):

1. Während acht Schritten die Luft durch die Nase langsam einatmen

2. Während acht Schritten die Luft anhalten

3. Während acht Schritten langsam die Luft durch die Nase ausatmen Replica Watches www.okreplicaclock.com

- bei 1. weitermachen, u.s.w.

Blatt an die Wand blasen

Versuche mit kräftiger, kontrollierter Ausatmung ein A4-Blatt Papier so lange wie möglich an die Wand zu blasen.

N.B.: Der aufgewendete Atemdruck lässt sich mit einem Manometer leicht messen. Ein 5mm Luftschlauch, am Messinstrument angeschlossen, wird unten ins Mundstück gesteckt. Dann wird wie beim Alphornspiel ins Mundstück geblasen. Der Luftdruck bewegt sich im Mittel um 50 mb (Millibar), kann aber bei einem Fortissimo im g" schon mal bis 100 mb gehen. Bläser mit starker Atemmuskulatur erreichen Drücke bis 160 mb. Die Atemdrücke können auch (live) beim Spielen gemessen werden, wenn der Silikonschlauch seitlich in den Mundwinkel gesteckt wird.


Alphornblasen verlangt eine gewisse
Leistungsbereitschaft.

Christian Schneider CH-8308 Illnau