Mundstück

Betreffend Mundstück lässt sich folgendes sagen: Die Alphörner und Büchel haben an ihrem Handrohrende alle eine standardisierte, konische Bohrung. Diese ist zur Aufnahme der (vom Verband vorgeschriebenen) Holzmundstücke vorgesehen. Nun ist es allerdings ein Leichtes, einen Adapter zu machen, der die kleineren Metallmundstücke aufnehmen kann. Er wird dann wie ein Alphornmundstück in das Handrohr eingesteckt. Alphornspieler, die nebenbei in Orchestern Blasinstrumente spielen (das gibt's viel), lassen sich oft eine Kopie ihres Metallmundstückes aus Holz für das Alphorn oder den Büchel fertigen. Nun ist es so, dass das Alphorn vom Mundstück her in etwa dem Waldhorn entspricht, mindestens was die Kesselform anbelangt. Verwendet man also zum Beispiel ein Wald- oder Flügelhornmundstück über einen Adapter, so kann man mit demselben vollen, weichen Alphornton rechnen. Heikler wird's beim Trompetenmundstück. Dieses hat einen viel weniger tiefen, flachen Kessel. Dies ermöglicht zwar das Spiel in grösseren Tonhöhen, führt aber zu einem deutlich veränderten Ton, einem Trompetenton eben. Der Rest nun ist Glaubenssache! Wird 'Swiss-Lady' gespielt, so steht nur allzu oft ein Trompeter hinter dem Alphorn. Er spielt dann zwar mit einem Alphorn, wendet aber die Technik eines Trompetenbläsers an.

Vergessen wir nicht, Alphornbläser sind Klangkünstler. Letztendlich sind der Klang, den ein Bläser mit seinem Instrument erzeugt, und die Gestaltung seiner Musik entscheidend. Alphornblasen ist "geblasener Jodel"!


Christian Schneider CH-8308 Illnau